resonance-box Klanginstallation, Konzerte [UA],
Performances
& Workshops
Konzept und Realisierung: Thilo Hirsch / Abril Padilla

Sa. 24.10.2015 – So. 15.11.2015, Kasko Basel

resonance-box Flyer S.1resonance-box Flyer S2
 
«Wherever we are, what we hear is mostly noise.
When we ignore it, it disturbs us.
When we listen to it, we find it fascinating.»
John Cage
 

Alles, was uns berührt, löst eine Bewegung in uns aus, eine Resonanz. Im Projekt resonance-box des ensemble arcimboldo wird der Raum selbst zum Klangkörper. Durch die im Raum gespannten Saiten entsteht ein Klang-Universum, dessen Resonanzen aus den Wänden, dem Boden und einem "präparierten" Flügel kommen. Während der gesamten Ausstellungsdauer von drei Wochen finden abwechselnd Konzerte (inkl. zwei UA von Abril Padilla und Charlotte Torres), Klangworkshops und Performances statt. Die resonance-box wird so zum kollektiven Instrument, welches von den MusikerInnen und dem Publikum gespielt werden kann. (Nach jedem Konzert findet ein Polychord-Workshop und eine Performance mit dem Publikum statt.)

 
 

Klanginstallation resonance-box im Kasko Basel:
Geöffnet von So. 25.10 – Fr. 13.11.2015, jeweils Di.–Fr. und So. von 15–18 Uhr,
Eintritt frei. Gruppen mit Voranmeldung: resonance-box@arcimboldo.ch :

 

Eine Saite kann auf verschiedene Arten in Schwingung versetzt werden: Durch Streichen mit einem Bogen oder Stab, Zupfen oder Anschlagen. Die Bewegung der Saite kann erzwungen oder frei sein. Alle diese Möglichkeiten sollen in resonance-box zum Einsatz kommen, um diese in Schwingung zu versetzen.
Verschiedene Saitentypen (Darmsaiten, Nylon, Spannsaiten, Angelschnur etc.) mit verschiedenen Längen (50 cm bis 10 m), Stärken und Farben werden an den Wänden, dem Boden und der Decke befestigt und gestimmt. Dies sowohl als Einzelsaiten, die direkt an den Wänden befestigt werden, als auch in Gruppen an einem Rahmen (wie bei einer Harfe), der an zwei Wände (bzw. Wand und Boden/Wand und Decke) geschraubt wird. Die Befestigungen der Saiten sind mit Kontaktmikrophonen hinterlegt, so dass auch sehr leise Klänge hörbar gemacht werden können. Ebenso wird Flügel (der mit verschiedenen Objekten "präpariert" wird) als Resonator benützt und mit Kontakt-mikrophonen verstärkt.

Die resonance-box kann mit verschiedenen Hilfsmitteln, die auch dem Publikum zur Verfügung gestellt werden, zum Klingen gebracht werden:

  • Bögen
  • unterschiedliche Schlägel und Stöcke
  • zusätzliche Resonatoren (Hohlkörper aus Karton/Holz/Metall etc.)

Um die Klangerzeugung zu unterstützen, und auch von den Saiten ausgehende Mikro-Ereignisse wahrnehmbar zu machen, wird in der resonance-box ein Verstärkungssystem installiert. Die von den Kontakt-Mikrophonen kommenden Signale werden direkt gemischt und auf vier Lautsprecher übertragen. Dies bietet darüberhinaus die Möglichkeit, auch zu den Zeiten, in welchen keine Performances, Konzerte oder Workshops stattfinden, die Klänge der resonance-box hörbar zu machen.

Ein wichtiger Aspekt dieses Projekts ist die aktive Teilnahme von Kindern und Jugendlichen an den Klangworkshops. Neben dem individuellen Besuch von resonance-box (zusammen mit den Eltern) werden die Klangworkshops verschiedenen Schulen angeboten und der Besuch durch die Schulklassen organisiert.


Konzerte, Performances und Klangworkshops:

Sa. 24.10.15, Kasko Basel, Klanginstallation resonance-box, 19 Uhr (Vernissage)
Rebox 1 - Werke für Polychord und präpariertes Klavier von Abril Padilla / Torsions [UA], Charlotte Torres / A tra-verres! [UA] und Improvisationen
ensemble arcimboldo: Abril Padilla - Polychord, Charlotte Torres - Klavier / Polychord, Thilo Hirsch - Polychord.
Polychord-Workshop und Performance mit dem Publikum im Anschluss an das Konzert.
Abendkasse: 30 Fr. / erm. 15 Fr., Reservation: resonance-box@arcimboldo.ch
(Reservierte Tickets müssen bis spätestens 1/4 Stunde vor Beginn abgeholt werden.)

 

So. 25.10.15, Kasko Basel, Klanginstallation resonance-box, 11 Uhr
Rebox 2 - Werke für Polychord und präpariertes Klavier von Abril Padilla / Torsions [UA], Charlotte Torres / A tra-verres! [UA] und Improvisationen
ensemble arcimboldo: Abril Padilla - Polychord, Charlotte Torres - Klavier / Polychord, Thilo Hirsch - Polychord.
Polychord-Workshop und Performance mit dem Publikum im Anschluss an das Konzert.
Matineekasse: 30 Fr. / erm. 15 Fr., Reservation: resonance-box@arcimboldo.ch
(Reservierte Tickets müssen bis spätestens 1/4 Stunde vor Beginn abgeholt werden.)

 

Sa. 31.10.15, Kasko Basel, Klanginstallation resonance-box, 19 Uhr
Carte blanche für Wilhelm Bruck - Werke von Giacinto Scelsi und Improvisationen mit Gitarre und Polychord
Wilhelm Bruck - Gitarre (http://www.wilhelmbruck.de), ensemble arcimboldo: Abril Padilla - Polychord, Charlotte Torres - präpariertes Klavier/Polychord, Thilo Hirsch - Polychord.
Polychord-Workshop und Performance mit dem Publikum im Anschluss an das Konzert.
Abendkasse: 30 Fr. / erm. 15 Fr., Reservation: resonance-box@arcimboldo.ch
(Reservierte Tickets müssen bis spätestens 1/4 Stunde vor Beginn abgeholt werden.)

 

So. 01.11.15, Kasko Basel, Klanginstallation resonance-box, 10.15 Uhr / 11 Uhr
"Spannende Saiten bei Mauricio Kagel", Vortrag von Matthias Kassel und Wilhelm BruckCarte blanche

Carte blanche für Wilhelm Bruck - Werke von Giacinto Scelsi und Improvisationen mit Gitarre und Polychord
Wilhelm Bruck - Gitarre (http://www.wilhelmbruck.de), ensemble arcimboldo: Abril Padilla - Polychord, Charlotte Torres - präpariertes Klavier/Polychord, Thilo Hirsch - Polychord.
Polychord-Workshop und Performance mit dem Publikum im Anschluss an das Konzert.
Matineekasse: 30 Fr. / erm. 15 Fr., Reservation: resonance-box@arcimboldo.ch
(Reservierte Tickets müssen bis spätestens 1/4 Stunde vor Beginn abgeholt werden.)

 

Sa. 07.11.15, Kasko Basel, Klanginstallation resonance-box,19.00 Uhr
Limits - Werke von Henry Purcell und John Cage für Gambenconsort und Polychord
Arcimboldo Consort: Brian Franklin - Diskantgambe, Franziska Finckh - Altgambe, Michael Lang - Bassgambe, Thilo Hirsch - Bassgambe, Abril Padilla - Polychord.
Polychord-Workshop und Performance mit dem Publikum im Anschluss an das Konzert.
Abendkasse: 30 Fr. / erm. 15 Fr., Reservation: resonance-box@arcimboldo.ch
(Reservierte Tickets müssen bis spätestens 1/4 Stunde vor Beginn abgeholt werden.)

 

So. 08.11.15, Kasko Basel, Klanginstallation resonance-box, 11 Uhr
Limits - Werke von Henry Purcell und John Cage für Gambenconsort und Polychord
Arcimboldo Consort: Brian Franklin - Diskantgambe, Franziska Finckh - Altgambe, Michael Lang - Bassgambe, Thilo Hirsch - Bassgambe, Abril Padilla - Polychord.
Polychord-Workshop und Performance mit dem Publikum im Anschluss an das Konzert.
Matineekasse: 30 Fr. / erm. 15 Fr., Reservation: resonance-box@arcimboldo.ch
(Reservierte Tickets müssen bis spätestens 1/4 Stunde vor Beginn abgeholt werden.)

 

Di. 10.11.15, Kasko Basel, Klanginstallation resonance-box, 18.30 Uhr
Pling–skratsch–brumm! - Abschlusskonzert des Kult & Co Klangworkshops
SchülerInnen beteiligten Schulklassen
Leitung: Abril Padilla, Charlotte Torres
Eintritt frei, Reservation obligatorisch: pling-skratsch-brumm@abrilpadilla.net

 

Do. 12.11.15, Kasko Basel, Klanginstallation resonance-box, 18.30 Uhr
Pling–skratsch–brumm! - Abschlusskonzert des Kult & Co Klangworkshops
SchülerInnen der beteiligten Schulklassen
Leitung: Abril Padilla, Charlotte Torres
Eintritt frei, Reservation obligatorisch: pling-skratsch-brumm@abrilpadilla.net

 

Sa. 14.11.15, Kasko Basel, Klanginstallation resonance-box, 19 Uhr
Piano Extensions - Werke für präpariertes Klavier von Henry Cowell, John Cage, Michael Maierhof, Carola Bauckholt und Improvisationen
Helena Bugallo - Klavier (http://www.bugallowilliams.com/), ensemble arcimboldo: Abril Padilla - Polychord, Charlotte Torres - Polychord, Thilo Hirsch - Polychord.
Polychord-Workshop und Performance mit dem Publikum im Anschluss an das Konzert.
Abendkasse: 30 Fr. / erm. 15 Fr., Reservation: resonance-box@arcimboldo.ch
(Reservierte Tickets müssen bis spätestens 1/4 Stunde vor Beginn abgeholt werden.)

 

So. 15.11.15, Kasko Basel, Klanginstallation resonance-box, 17 Uhr (Finissage)
Rebox 3 - Werke für Polychord und präpariertes Klavier von Abril Padilla / Torsions [UA], Charlotte Torres / A tra-verres! [UA] und Improvisationen
ensemble arcimboldo: Abril Padilla - Polychord, Charlotte Torres - Klavier / Polychord, Thilo Hirsch - Polychord.
Polychord-Workshop und Performance mit dem Publikum im Anschluss an das Konzert.
Abendkasse: 30 Fr. / erm. 15 Fr., Reservation: resonance-box@arcimboldo.ch
(Reservierte Tickets müssen bis spätestens 1/4 Stunde vor Beginn abgeholt werden.)


Mitwirkende:
 

ensemble arcimboldo, Basel
Abril Padilla - Polychord, Klangobjekte, Komposition
Charlotte Torres - Klavier, Polychord, Komposition
Thilo Hirsch - Polychord
Wilhelm Bruck - Gitarre, Polychord
Helena Bugallo - Klavier
Arcimboldo Consort: Brian Franklin - Diskantgambe, Franziska Finckh - Altgambe, Michael Lang - Bassgambe, Thilo Hirsch - Bassgambe

Projekt-Konzeption: Abril Padilla / Thilo Hirsch
Entwicklung der Saiten-Installation: Thilo Hirsch


Kompositionen:
 

Abril Padilla (*1970), Torsion -  9.33
Komposition für präpariertes Klavier und "Polychord"
Dauer: 9'33'' Min.

Eine Torsion ist die gegenläufige Verdrehung von einem oder mehreren Elementen in einem festgelegten zeitlichen Rahmen. Durch die Torsion wird eine Verdichtung des Materials erreicht. Sie ermöglicht neue Blick- und Hör-Winkel.
In Bezug auf eine Saite ist die Torsion sowohl bei der Herstellung (mehrere Einzelstränge werden zu einer Saite verdreht) als auch beim Spielvorgang selbst wichtig: Der Bogen eines Streichinstruments erzwingt beim Anstreichen eine Torsion der Saite, die sich schliesslich vom Bogen löst und sich frei zurückdreht. Aus Zwang und Freiheit entsteht Klang.
In Torsions - 9'33'' werden alle Parameter auf der Basis von Gegensatzpaaren konzipiert. Die Frequenz (hoch/tief), die Dauer (lang/kurz), die Dichte (eng/weit) der Klang und die Stille, genauso wie die verschiedenen Saiten-Spielarten: gestrichen/geschlagen bzw. gestrichen/gezupft.
Durch das Ausloten des Raums zwischen diesen Gegensatzpaaren entsteht eine breite Palette an Möglichkeiten.

Instrumentation :
Klavier: Ausgehend von Cohn Cages Experimenten wird eine Serie von nicht destruktiven Präparationen das klangliche Spektrum des Klaviers erweitern. Bevorzugt werden Klavier-Präparationen, welche die höheren Obertöne begünstigen.
Polychord: Eine Struktur aus verschiedenen Saiten-Typen mit unterschiedlichen Stärken werden vom Klavier ausgehend in den Raum gespannt, und verbinden so das Klavier mit verschiedenen Resonanzen des Raumes. Es entsteht eine "Viel-Harmonie". Die Saiten werden mit verschiedensten Möglichkeiten zur Klangerzeugung gespielt.

Kompositionselemente:
Neun Elemente stehen den Musikern zur Verfügung. Diese bestehen aus sechs Klang- und drei Stille-Modellen:

    1. Tonhöhenmodell: Erweiterung und Verdichtung von Intervallen (tief/hoch)
    2. Zeitmodell: Streckung und Verdichtung der Zeit (lang/kurz)
    3. Erstes Spielarten-Modell: Übergang von gestrichenem zu gezupftem Klang
    4. Zweites Spielarten-Modell: Übergang von gestrichenem und angeschlagenem Klang
    5. Lautstärkenmodell: Dynamische Übergänge (ppp-fff)
    6. Verdichtungsmodell: Maximum an Tonanfängen und Minimum.
    7. Statische Stille: atemlose Stille, Horchen in den Raum
    8. Bewegte Stille: Bewegung ohne Klang, Aufmerksamkeit erzeugen ohne Klang
    9. Fortschreitende Stille: Übergang vom Klang in die Stille (z.B. Resonanz)
 

Charlotte Torres (*1979), A tra-verres!
Trio für präparierten Flügel und Polychord.
Dauer: ca. 9 Min.

In der Komposition „A tra-verres“ sollen Dissonanzen, Reibungen und Spannungen durch die Überlagerung von ähnlichen Klängen erzeugt werden. Im Flügel-Innenraum befinden sich genau abgestimmte Gläser, welchen der Korpus des Flügels als zusätzlicher Resonanzkörper dient. Die Gläser werden mit Schlägeln angeschlagen, gleichzeitig mit dem Anschlag von hohen Klaviertönen. Dies erzeugt ein schrilles Klicken in verschiedensten Schattierungen.
Durch die von Flügel aus gespannten Saiten des Polychords wird der Klang bis weit in den Raum "verlängert". Da die Polychordsaiten an den tiefen Saiten des Klaviers befestigt sind, vermischt sich der Polychord-Klang besonders mit den tiefen und mittleren Lagen des Klaviers.

Die sich klar unterscheidenden Klangmaterialien wechseln sich zuerst ab, werden dann in ihren Rhythmus gestört, rücken zusammen, bis sie sich überlagern und verwirren. Der im Raum spielende Polychordist gerät zwischen die Saiten und verheddert sich darin, die direkt am Flügel spielende Polychordistin fällt in den Flügel, die Beine in der Luft, aus dem Flügel ragend, vom Flügel "verschluckt: „de tra-verres!“.


Vielen Dank für die grosszügige Unterstützung durch:

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  • Stiftung Kagel-Burghardt

  • Eine weitere Stiftung, die ungenannt bleiben möchte.
 

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