Pressemitteilung vom 19.01.2015 zur Schlichtungsklage des ensemble arcimboldo gegen den Verein Pro Münsterplatz (Veranstalter des Festivals "reinhören" auf dem Münsterplatz Basel):

Vom 11.-25. Mai 2014 fand auf dem Münsterplatz Basel das vom Verein Pro Münsterplatz veranstaltete Musikfestival "reinhören" statt. Wenige Tage vor Beginn des Festivals hatte Pro Münsterplatz (vertreten durch Monika Gelzer und Pascal Eisner, Organisation: Felicia Maier) alle Aufführungen des ensemble arcimboldo (Leitung: Thilo Hirsch) kurzfristig abgesagt, da, wie sich später herausstellte, Pro Münsterplatz für zwei der schon seit Monaten geplanten Aufführungstage keine Bewilligung der Allmendverwaltung BS bekommen hatte. Statt für den verursachten Schaden aufzukommen, wollte Pro Münsterplatz nicht einmal eine Entschädigung für die umfangreichen Vorbereitungen in Höhe von über 20000 Fr. zahlen, die schon während mehrerer Monate geleistet wurden. Gegen dieses unfaire Verhalten hat sich das ensemble arcimboldo mit einer Totentanz-Performance auf dem Münsterplatz, einem Video über diese Performance ("raushören statt reinhören!") und einer Meldung des Veranstalters bei art but fair, der Website für unethische Veranstalter zur Wehr gesetzt.
     Nachdem keine aussergerichtliche Einigung zustande kam, hat das ensemble arcimboldo schliesslich am 5. September 2014 am Zivilgericht Basel-Stadt eine Schlichtungsklage gegen den Verein Pro Münsterplatz eingereicht. Die Schlichtungsverhandlung fand am 10.12.2014 statt. Über den Ausgang des Verfahrens wurde Stillschweigen vereinbart.
    
Das ensemble arcimboldo
möchte an dieser Stelle allen ganz herzlich danken, die uns in diesem Konflikt unterstützt haben!

Das ursprünglich für "reinhören" geplante Projekt resonance-box des ensemble arcimboldo findet nun (mit Unterstützung von kulturelles.bl und weiteren Stiftungen) in einer auf drei Wochen erweiterten Version vom 24.10. bis 15.11.2015 im Kasko Basel statt. Wir freuen uns auf zahlreichen Besuch!

ensemble arcimboldo, Basel, Thilo Hirsch, Abril Padilla

Pressestimmen (15.–25. Mai 2014) zur kurzfristigen Absage durch Pro Münsterplatz Basel:
Tageswoche, Pro Münsterplatz, reinhören, resonance-box, Totentanz-Transformationen Schweiz am Sonntag, Festival endet mit Misstönen, Valentin Kressler Basellandschaftliche Zeitung, Dissonanzen bei reinhören, Hatie
     
 
Presseinfo (22.5.14) zur kurzfristigen Absage der Aufführungen des ensemble arcimboldo durch Pro Münsterplatz Basel:

Dissonanzen beim Festival >reinhören auf dem Basler Münsterplatz
ensemble arcimboldo, Totentanz-Performance gegen das unethische Verhalten von Pro Münsterplatz Basel, >reinhörenSeit dem 11. Mai 2014 findet auf dem Münsterplatz Basel das vom Verein Pro Münsterplatz veranstaltete Musikfestival >reinhören statt. Dem Verein ging es darum zu zeigen, wie man den Münsterplatz einmal "besser" nutzen kann als für Herbstmesse, Open-Air Cinema, Fasnacht oder "störende" Buvetten. Für den Preis von 300'000 Fr., die das zweiwöchige Festival kostet, konnte der Verein zudem das Kontingent für Veranstaltungen auf dem Münsterplatz Basel derart füllen, dass für 2014 nur noch wenige Tage für andere Aktivitäten frei sind.
Dass >reinhören auch heftigen Dissonanzen verursacht, zeigte die Totentanz-Performance des ensemble arcimboldo am letzten Mittwoch auf dem Münsterplatz Basel, mit welcher die Musiker gegen das unethische Verhalten des Veranstalters protestierten. Pro Münsterplatz (vertreten durch Monika Gelzer, Felicia Maier und Pascal Eisner) hatte dem ensemble arcimboldo wenige Tage vor Beginn der Performance alle Aufführungen abgesagt, da sich herausstellte, dass Pro Münsterplatz für zwei der schon seit Monaten geplanten Aufführungstage (26. und 27. Mai) keine Bewilligung der Allmendverwaltung BS bekommen hatte. Statt für den verursachten Schaden aufzukommen, will Pro Münsterplatz nun nicht einmal eine Entschädigung für die umfangreichen Vorbereitungen in Höhe von über 20'000 Fr. zahlen, die schon während mehrerer Monate geleistet wurden. Das ensemble arcimboldo hat den Verein Pro Münsterplatz deswegen bei art but fair, der Website für unethische Veranstalter angemeldet. raushören<!

ensemble arcimboldo, Thilo Hirsch, Abril Padilla
 
Presseinfo (15.5.14) zur kurzfristigen Absage durch Pro Münsterplatz Basel:

Die Herren des Münsterplatzes?
Seit Sonntag 11.5.14 findet auf dem Münsterplatz Basel die vom Verein Pro Münsterplatz organisierte Performance >reinhören statt. Für die Dauer von zwei Wochen wurde für über 110000 CHF ein Pavillon errichtet, obwohl um den Münsterplatz herum zahlreiche attraktive Aufführungsorte vorhanden wären. Dem Verein Pro Münsterplatz (in der Schweiz am Sonntag vom 26.4.2014 das "Verhinderergremium" genannt) ging es darum zu zeigen, wie man den Münsterplatz einmal "anders" nutzen kann als für Herbstmesse, Open-Air Cinema, Fasnacht oder störende Buvetten.
Laut Projektausschreibung findet im Pavillon jeden Tag eine 7-stündige Performance von 15–22 Uhr statt, an welcher "Passanten, Touristen oder gezielt hörende Einheimische" zuhören können. Für diese Performances wurden schon im September 2013 verschiedene Ensembles und Solisten ausgewählt, u.a. das ensemble arcimboldo mit den beiden Projekten Totentanz-Transformationen (21.5.) und resonance-box (25.–27.5.) www.arcimboldo.ch.
Wenige Tage vor Beginn der Performance >reinhören wurden diese Aufführungen plötzlich vom Verein Pro Münsterplatz abgesagt, da das ensemble arcimboldo die Streichung von zwei öffentlichen Aufführungstagen (Mo. 26. und Di. 27. Mai) durch den Veranstalter nicht widerspruchslos hinnehmen wollte. Dies hätte nämlich den Verlust der vom ensemble arcimboldo initiierten Förderung durch Pro Helvetia und einer weiteren Stiftung bewirken können. Nicht einmal ein Vermittlungsversuch durch Pro Helvetia und die Tatsache, dass somit auch die geplante Teilnahme von vier Basler Schulen am Projekt resonance-box abgesagt werden musste, konnten den Veranstalter noch umstimmen, da sich letztendlich herausstellte, dass der Veranstalter für öffentliche Aufführungen am 26. und 27. Mai nie eine Genehmigung der Allmendverwaltung hatte, und der Pavillon zudem schon am 27. Mai abgebaut werden sollte.

 
resonance-box, ensemble arcimboldo, Klangplatten
"Klangplatten" und "Harfen" für das Projekt resonance-box.
Bereit für die Installation im Pavillon auf dem Münsterplatz.
 

In seiner Werbung schreibt der Veranstalter Pro Münsterplatz, dass das Publikum den Musikern "auf Augenhöhe" begegnen soll, für sich selbst will er das aber nicht gelten lassen, und will dem ensemble arcimboldo nun nicht einmal eine Entschädigung für die umfangreichen Vorbereitungen zahlen, die schon während mehrerer Monate geleistet wurden. Die Absage durch lic. iur. Pascal Eisner (in der Schweiz am Sonntag vom 26.4.14 als "Herr des Münsterplatzes" tituliert) lautete folgendermassen: "... halte ich für den Verein pro Münsterplatz fest, dass wir mit Ihnen zu keinem Zeitpunkt in einem vertraglichen Verhältnis gestanden haben oder stehen." Zudem wurde dem ensemble arcimboldo von Herrn Eisner untersagt das Publikum auf dem Münsterplatz selbst über die kurzfristige Absage zu unterrichten, da er dies andernfalls durch die Polizei unterbinden liesse. Ungeachtet dessen werden wir am 21.5. und am 25.5. um 15.00 unser Publikum vor Ort über die Absage und deren Hintergründe informieren.
Dieses Verhalten der "Herrn des Münsterplatzes" scheint Methode zu haben, da auch ein anderes prominentes Mitglied des Vereins Pro Münsterplatz, der Münsterpfarrer und Kirchenratspräsident Lukas Kundert vor Kurzem in die Schlagzeilen geriet, nachdem er einen gehbehinderten Grossvater angefahren hatte, weil dieser sein Auto auf Kunderts Münsterparkplatz abgestellt hat (BAZ Online, 14.4.14). Ist der Münsterplatz Privateigentum? Das ensemble arcimboldo hat den Verein Pro Münsterplatz nun bei art but fair, der Website für unethische Veranstalter angemeldet. raushören<!

 
ensemble arcimboldo, Thilo Hirsch, Abril Padilla
 
Presseinfo (9.5.2014) zur kurzfristigen Absage durch den Veranstalter (Verein Pro Münsterplatz):

Am Sa. 10.5.2014 findet um 11 Uhr die Eröffnung des Pavillons der Musikperformance reinhören auf dem Münsterplatz statt. Da kurzfristig zwei Projekte des ensemble arcimboldo durch den Veranstalter (Verein Pro Münsterplatz Basel, vertreten durch: Monika Gelzer, Pascal Eisner, Felicia Maier) abgesagt wurden, die bis vor ein paar Tagen Teil des Programms waren, möchten wir sie über unsere Sicht dazu informieren:

Der Veranstalter hatte im August letzten Jahres zwei Projekte des ensemble arcimboldo ausgewählt, die Teil der Musikperformance reinhören sein sollten. Es handelte sich um die Projekte Totentanz-Transformationen und resonance-box. Der Veranstalter ist daraufhin mit einem Dossier auf Sponsorensuche gegangen, das auch unsere Projekte enthielt. Wir selbst haben auf Wunsch des Veranstalters für das Projekt resonance-box weitere Förderer gesucht, so dass dieses Projekt noch zusätzlich von ProHelvetia und einer weiteren Stiftung unterstützt wurde.

Wir arbeiten nun seit mehreren Monaten intensiv an diesen Projekten und haben schon sehr viel dafür investiert. Insbesonders für die 7-stündige Videoprojektion mit verfremdeten Bildern des Münsterplatzes und Textfragmenten aus verschiedenen Totentänzen waren umfangreiche Vorarbeiten notwendig. Leider kam es im April 2014 zu der Situation, dass uns der Veranstalter auf einmal davon in Kenntnis setzte, dass am dritten vorgesehenen Veranstaltungstag von resonance-box (Di. 27.5.) der Pavillon schon abgebaut werden muss, und wir deswegen nur noch am Vormittag die Konzerte und Workshops für Schulen veranstalten können. Auch am Mo. 26.5. sollten nur noch Workshops für Schulen (bis 22.00!) stattfinden, da wir letztendlich erfahren haben, dass für öffentliche Aufführungen am 26. und 27. Mai anscheinend gar keine Genehmigung der Allmendverwaltung vorhanden war.

Da ein am 30.4.14 zwischen dem ensemble arcimboldo und dem Veranstalter mündlich ausgehandelter Kompromiss schliesslich vom Veranstalter wieder nicht akzeptiert wurde, hat uns der Veranstalter in Person von Herrn lic. iur. Pascal Eisner daraufhin per Mail vom 8.5.14 mitgeteilt: "Bezugnehmend auf Ihre E-Mails und das mit Ihnen geführte Telefonat von gestern halte ich für den Verein pro Münsterplatz fest, dass wir mit Ihnen zu keinem Zeitpunkt in einem vertraglichen Verhältnis gestanden haben oder stehen. Mit E-Mail vom 6. Mai 2014 wurde Ihnen dies bereits mitgeteilt. Da kein Vertrag zwischen Ihnen und dem Verein pro Münsterplatz besteht, muss und kann dieser auch nicht aufgelöst werden."

Obwohl auch die Werbung für unsere beiden Projekte auf der Website des Veranstalter noch bis 8.5.14 weiterlief, will der Veranstalter nun nicht einmal eine Ausfallentschädigung zahlen. Leider führte selbst ein Vermittlungsversuch von ProHelvetia zu keinem Ergebnis, so dass nun deren Unterstützungsbeitrag an den Veranstalter entsprechend gekürzt wird. Die weiteren Sponsoren haben wir über das befremdliche Vorgehen des Veranstalters informiert.

ensemble arcimboldo
 

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