DON QUICHOTTE DER LÖWENRITTER |
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Comische Cammerballett-Oper in zwei Akten |
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Georg Philipp Telemanns
komische Kammeroper
"Don Quichotte der
Löwenritter"
wurde im Jahr 1761 komponiert. In
diesem selten aufgeführten Werk in
deutscher Sprache, das von bezaubernder melodischer Frische und einem herzhaft
zupackenden Humor ist, klingen schon Haydns und Mozarts Singspiele an. Auch das
Sujet von Don Quichotte und Sancho Pansa - den spanischen Pendants zu den
Figuren der Commedia dell'arte Capitano Spavento und Arlecchino - ist von
zeitloser Aktualität.
Morgendämmerung auf dem Land, Don Quichotte und Sancho Pansa liegen schlafend, in Decken gewickelt unter einem Baum. Kaum erwacht, beginnt Don Quichotte von seinen Heldentaten zu berichten, den Kämpfen mit Drachen und Riesen, aus welchen er stets unbesiegt hervorging. Sancho Pansa hat da schlechtere Erfahrungen gemacht; er glaubt nicht an diesen Unsinn und erinnert sich noch zu gut an die Prügel (Tanz der Furien) die er schon bezogen hat. Don Quichotte tadelt ihn wegen seiner Feigheit, aber Sancho läßt sich davon nicht mehr beeindrucken. Lieber verzichtet er auf die Unsterblichkeit wenn ihm dafür weiteres Unheil erspart bleibt. Plötzlich hören sie wie sich eine Schar von Landleuten nähert. Die Schäferin Pedrilla kündigt den beiden „Helden" die bevorstehende Hochzeit zwischen dem alten, reichen Comacho und der schönen Schäferin Quiteria an, die eigentlich in den armen Schäfer Basilio verliebt sei, von ihrem Vater aber Comacho versprochen wurde. Im Gegensatz zu Sancho Pansa (Pferdeballett/Tanz von Rosinante und dem Esel) wittert Don Quichotte sogleich ein neues Abenteuer, und so ziehen sie mit der singenden und tanzenden Schäfergesellschaft (Schäfertanz) zum Hochzeitsfest. ******PAUSE****** II. Akt: Sancho Pansa interessiert an der ganzen Hochzeit
eigentlich nur eines: das Essen. Er macht sich gleich auf die Suche nach Torten
und Pasteten. Als das Brautpaar auftritt - Comacho vor Freude tanzend,
Quiteria weinend - wird plötzlich der arme Schäfer Basilio von seinen Freunden
hereingetragen. Ein Dolch steckt in seiner Brust. Sein letzter Wunsch vor dem
Tode ist die Hand Quiterias, die Comacho ihm nur nach inständigem Bitten aller
Anwesenden gewährt. Kaum ist der Hochzeitsschwur gesprochen, springt Basilio
auf und zieht flink den Dolch aus der Brust. Comacho fordert ungestüm Rache.
Doch da tritt Don Quichotte mit gezücktem Schwert zwischen die feindlichen
Parteien und droht jeden in Stücke zu hauen, der eine Waffe zücke, denn
Quiteria sei vom Himmel für Basilio bestimmt. Wiederstrebend beugt sich Comacho
diesem Spruch und zieht sich ärgerlich zurück. Nun kann das Hochzeitsfest
(Tanz der SchäferInnen) endlich beginnen.
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